Laserschweißen

Hohe Festigkeiten und geringer Verzug zeichnen das Laserschweißen mit einem unserer Laser aus. Auch bei hohen Schweißgeschwindigkeiten lassen sich exzellente Nahtoberflächen am Werkstück erzielen.

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Laserstrahlschweißen in der Industrie

Kaum ein industrieller Zweig kommt heute ohne Laserschweißen aus, denn in beinahe jedem Fertigungsprozess gibt es Metalle oder Kunststoffe, die gefügt werden müssen. Das Laserstrahlschweißen ist die Alternative zu konventionellen Schweißverfahren. Das Laserschweißen ist optimal geeignet, insbesondere dann, wenn hohe Schweißgeschwindigkeiten, schmale Schweißnähte und geringer thermischer Verzug nötig sind.

In vielen lasergestützten Fügeprozessen kommen Diodenlaser zum Einsatz. Unterschieden wird im Wesentlichen in Laserlöten, Wärmeleitungsschweißen und Tiefschweißen mit Lasern.

Beim Laserstrahllöten wird generell ein Zusatzwerkstoff aufgeschmolzen. Dieser Zusatzwerkstoff benetzt die Oberflächen der zu verbindenden Bauteile und fügt diese somit nach dem Erstarren. Dieses Verfahren wird vorwiegend in der Automobilindustrie beim Fügen von Stahlkarossen eingesetzt.

Wärmeleitungsschweißen und Tiefschweißen lassen sich demgegenüber keiner Branche oder einzelnen Applikation direkt zuordnen. Diodenlaser werden zum Schweißen von folgenden Bauteilen eingesetzt: Steuerschränke, Sensorgehäuse, Faltenbälge, elektronische Geräte, Batterien, Bleche in verschiedensten Verwendungen, beschichtete und unbeschichtete Bleche, Rohre und Profile, Wärmetauschern, Sägeblättern und Bandsägen, Dickblech im Schiffbau, Trinkwasserrohren, Spülbecken, Tailored Blanks, Automobilkarossen aus Stahl und Aluminium, Bierfässern und vielen mehr. 

Prozesstechnik

Durch prozessbedingte Vorteile, wie beispielsweise hohe Schweißgeschwindigkeiten oder hohe Automatisierungsgrade, nimmt das Laserstrahlschweißen nach EN ISO 4063 Prozess 52  zunehmend eine Schlüsselfunktion in der Produktionstechnik ein. Mittels schmaler und schlanker, fast paralleler Nahtflanken können ressourcensparende Nahtvorbereitungen verwendet werden, die in geringen Schrumpfungen resultieren. Letztere sind ebenfalls mittels des Laser-MSG-Hybridschweißens umsetzbar, welches durch Synergieeffekte die Vorteile aus zwei verschiedenen Schweißverfahren kombiniert. Dieses gewährleistet insbesondere eine größere Spaltüberbrückbarkeit und reagiert folglich unempfindlich auf Toleranzen innerhalb der Schweißnahtvorbereitung.

 

Werkstofftechnik

Unabhängig von der Blechdicke und der Bauteilgeometrie sind unterschiedliche Werkstoffkombinationen beginnend von hochlegierten Stählen bis hin zu NE-Metallen frei von Unregelmäßigkeiten mit Laserschweißgeräten umsetzbar. Neben diesen nehmen unterschiedliche Materialpaarungen in der heutigen Anwendungstechnik einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Die dabei zu erfüllenden mechanisch-technologischen Eigenschaften, wie beispielsweise für Tailored Blanks, stehen im Vordergrund der jeweiligen Fügeaufgabe. Diese korrelieren mit der Wärmeführung des Prozesses, die durch spezielle Optiken oder dem Zuführen von Kalt- bzw. Heißdraht beeinflusst werden kann.

Laserstrahlschweißen versus Laserstrahllöten

Was unterscheidet eigentlich Laserschweißen vom Laserlöten und welche Vorteile bieten Diodenlaser beim Metallschweißen?
In unserem Video gibt Sales Director Markus Rütering einige grundlegende Antworten und zeigt interessante Beispiele.

Wenn Sie Fragen haben oder mehr zu Anwendungen und Prozessen beim Laserschweißen erfahren möchten, kontaktieren Sie uns gerne. 

(Video in englischer Sprache)

Laserschweißanlagen im Karosseriebau

Höchstmögliche Anlagenverfügbarkeit und Prozessstabilität im Drei-Schichtbetrieb: Das sind Forderungen der Automobilindustrie, die der Diodenlaser in vielen Anwendungen seit Jahren unter Beweis stellt. Von Fügeprozessen, wie Schweißen oder Löten, über die Wärmebehandlung von Bauteilen bis hin zur Beschichtung von Presswerkzeugen ist er das optimale Schweißgerät für die Automobilproduktion.

Laser-Remoteschweißen

Um beim Schweißen von Automobilkarosserien oder Schiffswänden eine schnellere und flexiblere Prozessführung zu erreichen, wird immer häufiger das Remote - Laserschweißen eingesetzt. Da der Laserstrahl hier von einem Laser Roboter aus einer Entfernung von über einem Meter auf das Werkstück gerichtet wird, erfordert die Anwendung die Verbindung von hoher Laserleistung und hoher Strahlqualität. Laserline LDF Diodenlaser mit Strahlkonverter bieten hier eine optimale Systemlösung bei der speziellen Art des Tiefschweißens.

Schweißen von Tailored Blanks

Beim laserbasierten Tailored-Blanks-Schweißen werden aus mehreren Teilblechen Formplatinen zusammengesetzt, die später zu Karosserieteilen umgeformt werden. Das Verfahren laboriert jedoch oft an ineffizienten und schmutzanfälligen Lasern, die überdies unschöne Metallspritzer auf Blech und Schweißoptik hinterlassen. Laserline Diodenlaser generieren ein extrem ruhiges Schmelzbad, das kaum Spritzer erzeugt. Sie halten auch staub- und feuchtigkeitsintensiven Prozessumgebungen sicher stand.

ArcelorMittal Tailored Blanks setzt zum Schweißen von Tailored Blanks seit über 15 Jahren CO2 -Laser ein und ersetzt die alten Strahlquellen durch moderne Laserline LDF Diodenlaser, die erheblich wirtschaftlicher sind.

Journal

Diodenlaser im Laser Metallschweißen

Nachdem wir eingangs in unserer kleinen Serie geklärt haben, was ein Diodenlaser überhaupt ist, kommen wir heute erstmals zu den Anwendungsfeldern. Diese sind, wie schon erwähnt, sehr breit gefächert – doch es gibt natürlich Schwerpunktbereiche, in denen sich Diodenlaser besonders hervortun. Einer davon sind Metallschweißverfahren. Sie spielen in zahlreichen Industriebereichen eine prägende Rolle. Vom hauchdünnen Elektrokontaktblech aus Kupfer bis zur zentimeterdicken Schiffswand aus Stahl werden unzählige Metallbauteile durch Schweißen gefügt. Diodenlaser decken heute dieses ganze Fügespektrum ab und stellen für verschiedenste Schweißapplikationen geeignete Werkzeuge zur Verfügung. Klassischen Lichtbogenschweißverfahren wie MIG/MAG- oder WIG-Schweißen, aber auch anderen laserbasierten Schweißtechniken ist das Schweißen mit Diodenlasern dabei oft überlegen.

Vorteile
Tatsächlich sind Diodenlaser für industrielle Schweißverfahren geradezu prädestiniert. Das hat mehrere Gründe: Erstens sorgt die Verbindung aus hoher Leistungsabgabe und komfortablen Spotgrößen für eine optimale Spaltüberbrückbarkeit. Zweitens generieren die energetische Homogenität des Spots und die hohe Absorption des typischen Wellenlängenmixes ungewöhnlich ruhige Schmelzbäder, die auf den nahtangrenzenden Bereichen kaum Verunreinigungen durch Spritzer oder Wavelets verursachen. Das stellt exzellente Nahtqualitäten sicher. Drittens bietet das Laserschweißen mit Diodenlaser die höchste Energieeffizienz aller Industrielaser, was sie zusammen mit den geringen Wartungskosten auch wirtschaftlich in hohem Maße qualifiziert – speziell für das Schweißen in der Serienfertigung. Und viertens lassen sich mit diesen Lasern sowohl Wärmeleit- als auch Tiefschweißanwendungen durchführen.

Bei Bauteilen mittlerer und großer Materialstärken ist das Tiefschweißen das typische Laserschweißverfahren. Die Fügepartner werden mit hoher Intensität des Laserstrahls bestrahlt, sodass sich in Strahlrichtung eine Dampfkapillare bildet – ein schlauchartiger, mit Metalldampf angefüllter Hohlraum (keyhole). Das Material wird so bis in tiefere Schichten aufgeschmolzen, die Tiefe der Schmelzzone ist in der Regel größer als ihre Breite. Die Innenwände der Dampfkapillare reflektieren die Laserstrahlung zusätzlich, was die Absorption der eingebrachten Energie des Laserstrahls verstärkt. Dadurch wird ein großes Schmelzvolumen erreicht. Zwischen den Fügepartnern entstehen hochstabile Verbindungen, die auch härtesten Belastungen standhalten. Typische Anwendungen sind beispielsweise das Fügen von Tailored Blanks im Automobilbau oder das Dickblechschweißen. Da kombinierte Diodenlasersysteme heute hohe Leistungen von bis zu 60 kW erreichen können, lassen sich selbst Schiffswände von 50 mm Dicke oder massive Stahlstreben in Fundamenten von Offshore-Windkraftanlagen mit insgesamt nur zwei Schweißdurchgängen (Lage und Gegenlage) extrem schnell verschweißen.

Müssen Werkstücke von geringer Materialstärke gefügt werden, ist das Tiefschweißen nicht mehr automatisch geeignet. Der hohe Energieeintrag könnte hier eher für Materialabtrennungen denn für Fügungen sorgen, auf jeden Fall aber starke Verformungen verursachen. Deshalb wird in solchen Fällen fast immer das Wärmeleitschweißen eingesetzt. Seine Einschweißtiefe beträgt maximal 2 bis 3 Millimeter, das innovative Verfahren ist also auch für dünne Bleche oder Metallfolien geeignet. Der Diodenlaser schmilzt die Fügepartner entlang der geplanten Nahtstelle auf; die Schmelzen fließen ineinander und erstarren anschließend zur gewünschten Schweißnahtform. Der Materialverzug ist gering, das Fügen vollzieht sich völlig unkompliziert und deutlich schneller als etwa beim WIG-Schweißen. Aufgrund der homogenen und gleichmäßigen Wärmeeinwirkung des Diodenlasers sind die Nähte glatt und porenfrei und müssen kaum nachbearbeitet werden. Diese hohe Nahtqualität macht das Verfahren vor allem für Sichtbereiche interessant, zum Beispiel für das Fügen metallischer Spülbecken. Darüber hinaus hat es sich auch abseits designrelevanter Sphären bewährt, selbst bei geometrisch sehr anspruchsvollen Bauteilen wie Faltenbälgen für Rohrleitungen.

Durch die Entwicklung des blauen Diodenlasers mit 450 nm und damit blauer Lichtwellenlänge, steht inzwischen sogar der weltweit erste Hochleistungsdiodenlaser zur Verfügung, der ein kontrolliertes spritzerfreies Wärmeleitschweißen sehr dünner Buntmetall-Bauteile aus Kupfer oder Edelmetallen wie Gold ermöglicht. Mit klassischen Infrarotlasern ist hier kein Wärmeleitschweißen realisierbar, da Infrarotstrahlung von Buntmetallen sehr stark reflektiert wird und die Oberfläche nur mit hoher Bestrahlungsintensität aufgeschmolzen werden kann. Blaues Laserlicht aber wird von Buntmetallen sehr gut absorbiert, sodass sich die Werkstücke auch mit deutlich geringeren Energieeinträgen aufschmelzen lassen. Dadurch können selbst hauchdünne Elektrokontakte aus Kupfer, wie sie etwa in der E-Mobilität verwendet werden, zuverlässig gefügt werden. Auch hier entstehen sehr glatte, optisch ansprechende Nähte, die zudem mit hervorragender elektrischer Leitfähigkeit punkten und der Industrie 4.0 mit ihren hohen High Tech Anforderungen neue innovative Verfahren mit entsprechend hoher Präzision bieten.

Man sieht: Der Diodenlaser ist beim Metallschweißen ein echtes Universalwerkzeug, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Und da bei allen Diodenlasertypen auch weiter daran gearbeitet wird, das Verhältnis von Laserleistung und Strahlqualität zu optimieren, dürfte die Breite der Einsatzgebiete im Laserschweißen noch zunehmen.

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