Kupferschweißen mit blauem
High Power Diodenlaser

445 nm Wellenlänge und 4000 W Laserleistung (CW) eröffnen neue Möglichkeiten für das spritzerfreie,  qualitativ hochwertige Kupfer-Laserschweißen, sowie die effektive Bearbeitung von Gold und anderen Buntmetallen in der industriellen Serienproduktion.

Kupfer, Gold und andere Buntmetalle

Mit bisher verfügbaren industriellen Laserstrahlquellen war es nur mit erhöhtem Aufwand möglich, Buntmetalle wie Kupfer im Rahmen einer Serienproduktion zufriedenstellend zu bearbeiten. Die Entwicklung blauer Laserdioden eröffnet neue Möglichkeiten,  weil vor allem Kupfer und Gold das blaue Lichtspektrum sieben- bis zwanzigmal besser absorbieren als die infrarote Strahlung (siehe Grafik).

Nun wurde ein erster Hochleisungsdiodenlaser entwickelt, der die Lasermaterialbearbeitung von Buntmetallen erheblich verbessert. Insbesondere dünne Folien und Bleche können mit dem blauen Laser deutlich effektiver bearbeitet werden. Doch der blaue Diodenlaser bringt noch mehr Vorteile.

Neben der hohen Absorption von blauem Licht, die das Aufschmelzen von Kupfer stark vereinfacht, trägt auch die Verwendung des diodenlasertypischen Intensitätsprofils zum optimalen Bearbeitungsergebnis bei. Die bewährte Laserline Diodenlasertechnologie erlaubt darüber hinaus auch beim blauen Laser eine feinabgestufte Regulierung der Laserleistung innerhalb von Millisekunden und damit  eine optimale Anpassung an die Prozesserfordernisse. Die beim Kupfer-Laserschweißen entstehenden Schweißnähte sind äußerst sauber und sehr glatt – egal welche Oberflächenbeschaffenheit das Material vor dem Schweißprozess aufweist. Sie verfügen über eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit und weisen nur wenige Spritzer auf angrenzenden Materialbereichen auf. Besonders hoch ist auch die Materialeffizienz, da zum einen mit dem blauen Laser keine Überlappungen oder Materialverstärkungen im Nahtbereich notwendig sind. Zum anderen weist flüssiges Kupfer eine hohe Spaltüberbrückbarkeit auf, wenn es mit blauer Laserstrahlung bearbeitet wird. Durch die Möglichkeit das Wärmeleitschweißen kontrolliert durchführen zu können, wird es beim Schweißen von verschiedenen Metallen erstmals möglich Kupfer als obere Fügekomponente einzusetzen. Sogar Kupferpulver und dünne Kupferfolien können mit anderen Materialien wie Stahl und Aluminium gefügt werden. Beim Schweißen von Folien werden beim Stumpf- und Kantenschweißen bereits beachtliche Ergebnisse erzielt.

Der Gesamtenergieverbrauch, der zum Schweißen von Kupfer benötigt wird, konnte im Vergleich zum infraroten Laser um 84 Prozent reduziert werden, bei Gold sind es sogar 92 Prozent. Dies liegt daran, dass rechnerisch nun statt 10 kW Leistung 1 kW zum Schweißen von Kupfer beziehungsweise 0,5 kW zum Schweißen von Gold ausreichen.

Für den Benutzer ermöglicht die Laserlineblue-Plattform eine vertraute und industriell erprobte Systemtechnik, die in Verbindung mit für die Wellenlänge optimierten Bearbeitungsoptiken verwendet werden kann. Ansonsten sind für die Integration des Lasers in die Produktion nur wenige Modifikationen notwendig. Lediglich Sichtschutzfenster von Bearbeitungszellen und Schutzbrillen müssen aufgrund des veränderten Wellenlängenbereichs ausgetauscht werden, um den Anforderungen der Lasersicherheit für die Mitarbeiter im Betrieb Rechnung zu tragen.

Laserschweißen Kupfer

Das Laserschweißen von Kupfer wird durch die Entwicklung eines neuen blauen Diodenlasers revolutioniert. Der blaue Laserstrahl ermöglicht qualitativ hochwertige Bearbeitungen von Kupfer und anderen Buntmetallen in industriellen Prozessen.

Kupfer-Laserschweißen – Das Verfahren

Mit dem blauen Laser wird erstmals das kontrollierte Wärmeleitungsschweißen von Kupfer und anderen Buntmetallen mit geringer Materialstärke möglich. Materialdicken von weniger als einem Millimeter sind nun kein Problem mehr. Wurden dünne Folien mit einem infraroten Laser bisher eher durchtrennt als gefügt, kann mittels des blauen Lasers das Material nun gezielt und kontrolliert bearbeitet werden. Mithilfe des blauen Laserstrahls wird das gewünschte Material entlang der Fügestellen aufgeschmolzen. Die so verflüssigten Werkstoffe fließen ineinander und bilden beim Erkalten die Schweißnaht. Durch dieses Verfahren ergeben sich besonders glatte Nähte, die eine hervorragende Qualität und dadurch eine hohe Stabilität aufweisen. Grundsätzlich ist das Verfahren das gleiche wie bei einem infraroten Laser – abgesehen von der verwendeten Wellenlänge.

Laserschweißen von Kupferstiften mit blauem Diodenlaser

Laserschweißen von zwei Kupfer-Kontakten (ca. 0,5x1,5mm²) mit 450nm Wellenlänge  und einer Pulszeit von 100ms für elektrische Anwendungen.  

Durch  Wärmeleitungsschweißen  mit dem blauen Diodenlaser entsteht ein sehr stabiles, homogenes Schmelzbad ohne Verdampfung. Die dominierende Oberflächenspannung des flüssigen Kupfers überbrückt Lücken zwischen den Stiften, was zu einer homogenen Verbindung führt.

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Exzellente Ergebnisse

Erste Tests zeigen, dass es vor allem bei der Bearbeitung von Kupfer die Struktur der Oberfläche keinen Einfluss auf das Schweißverfahren hat. Egal ob das Kupfer vorab fein gebürstet, oxidiert oder geätzt wurde – die positiven Eigenschaften der Naht bleiben erhalten.

Kupfer Wärmeleitungsschweißen mit 450nm Wellenlänge

Blindnaht schweißen auf reinen Kupferblech (0,5 mm Dicke) mit dem Laserline LDMblue 500-60.

Durch Wärmeleitungsschweißen mit 450 nm Wellenlänge und einem Fokusdurchmesser von 600µm ensteht ein hochstabiles Schmelzbad ohne Spritzerbildung im Schweißprozess.

Laser: LDMblue 500-60
Kupferblech: 0,5mm
Fokusdurchmesser: Ø0.6mm

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Über das Schweißen von Kupferbauteilen

In unserer Serie „Diodenlaser in ihrer Anwendung“ stellen wir regelmäßig die wichtigsten diodenlaserbasierten Applikationen vor. Besonders ein Anwendungsfeld sollte dabei nicht vergessen werden: das Kupferschweißen.

Doch warum ist diese spezielle Applikation so wichtig? Kupfer ist einer der bedeutendsten Werkstoffe in der elektrischen Signalübertragung und deshalb Schlüsselkomponente vieler moderner Technologien. Ob in Batteriezellen mobiler Endgeräte, in Induktionsspulen oder den Akkus von Elektroautos – Kupfersegmente sind heute überall zu finden. Häufig sind die Bauteile dabei Hochstrom, hohen Betriebstemperaturen und starken Vibrationen ausgesetzt. Das hat maßgeblichen Einfluss auf den Fertigungsprozess: Werden die Bauteile aus mehreren Teilstücken zusammengefügt, müssen die Fügenähte hochstabil sein und dürfen keine zusätzlichen Widerstände im Signalfluss und damit eine erhöhte Temperatur im Bauteil erzeugen. Da Lötverbindungen oft die nötige Hitzebeständigkeit fehlt, sind mittels Diodenlaser erzeugte Schweißnähte hier die beste Option.

Kupferauftragschweißen

Das Auftragschweißen mit Kupferpulver wird durch den blauen Laser ebenfalls möglich.

Kupferauftragschweißen – Das Verfahren

Der blaue Laser konnte auch beim Auftragschweißen mit Kupferpulver bereits in ersten Testläufen überzeugen. Bei diesem Verfahren – auch Laser Cladding genannt – wird auf der Oberfläche des Werkstücks durch den blauen Laserstrahl ein Schmelzbad erzeugt. Mithilfe einer Pulverdüse wird zeitgleich das Kupfer hinzugefügt, sodass dieses im selben Strahl aufgeschmolzen werden kann. Nach einer kurzen Auskühlzeit sind Werkstück und Kupferpulver nun metallurgisch miteinander verbunden. Darüber hinaus verursacht der Schweißprozess nur einen sehr geringen Verzug und die Beschichtung ist extrem strapazierfähig. Auch hier ähnelt das Verfahren dem des Lasers im infraroten Wellenspektrum. Außerdem ist der Auftrag wegen der physikalischen Eigenschaften von Kupfer elektrisch leitend.

Auftragschweißen (Cladding) und Additive Fertigung mit Kupferpulver

Der blaue Laser eignet sich besonders gut für das Auftragschweißen bzw. für die additive Fertigung mit Kupfer. Die geringe Energieabsorption (niedriger als 10%) von hochreflektierenden Metallen wie Kupfer oder Gold im Wellenlängenbereich von 1.000 nm, erweist sich für Standard-IR-Laser als große Herausforderung. Die erforderlichen hohen Anfangsintensitäten induzieren Prozesse, die oft durch turbulente Schmelzbäder und Spritzerbildung gekennzeichnet sind und bei der Verarbeitung von elektrischen Bauteilen kritische Faktoren darstellen.

Hier erzielt der blaue Laser bei der Kupferverarbeitung exzellente Resultate, weil mehr als 50% Absorption erreicht werden. Wir erhalten einen enorm ruhigen Prozess, der keiner zusätzlichen Leistungskontrolle bedarf. Im Prozess wird eine Pulvereffizienz von mehr als 80% erreicht, was für kupferbasierte Bauteile außerordentlich gut ist. So lassen sich auch Werkstücke aus Stahlwerkstoffen herausragend mit Kupferpulver bearbeiten.

Jedoch ist der blaue Laser nicht nur auf die Verarbeitung für Buntmetallen limitiert. Exzellente Ergebnisse lassen sich auch bei der Verarbeitung von anderen Metallen, wie zum Beispiel Stahl oder Nickel, erzielen.


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